Ein Punkt Zeit
Punkt für Punkt, Schritt für Schritt, Zeitpunkt um Zeitpunkt. Viele Menschen verstehen die Zeit als eine Linie, den Moment, in dem wir jetzt sind als einen Punkt auf dieser Linie. Was, wenn die Zeit aber als eine Kugel betrachtet würde? Wieder ist der Moment, in dem wir uns befinden ein Punkt. Punkt.
Durch angeleitete und erprobte Meditations-Techniken lernen wir diesen Moment, das hier und jetzt, konkret werden zu lassen. Zeit wird zur konkreten Erfahrung. Wir treiben nicht mehr in Phantasien, was wir in der Vergangenheit hätten anders machen sollen, und beschäftigten uns auch nicht mit Projekten für die Zukunft. Im gegenwärtigen Moment sind wir hier und wir tun, was wir tun.
Ein Freund erzählte mir, dass er Autofahren als gute Meditations-Übung ansieht: „Beim Autofahren muss ich ohnehin immer präsent sein, so kann ich auf der Autobahn üben, wie stabil meine Meditation ist. Kann ich sie beibehalten, im Straßenverkehr?“ Gegenwärtig im Moment entspannt verweilend, können wir autofahren, mit unseren Kindern spielen, Skulpturen machen, Gartenarbeit erledigen oder – eben auch schreiben.
Dem Fluss des Schreibens folgen ist die hohe Kunst des Schreibens. Bereits im Tagebuch können wir üben, ganz gegenwärtig das aufzuschreiben, was uns gerade jetzt bewegt, durch den Kopf geht, das Herz erwärmt. Für innere Zensoren ist da weder Zeit noch Raum.
So kommen wir unser wirklichen Befindlichkeit, uns selbst, näher. Das ist der Schreib-Weg.
06.01.2019