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«Spontaner Selbstausdruck»

10.03.2019 Allgemein Keine Kommentare

 

Wenn ich etwas direkt aus dem Herzen mitteile, nenne ich das «spontanen Selbstausdruck». ‚Hemmungslosen Nabelschau‘  hat dabei ebenso Platz wie literarischer Wutanfall – im Tagebuch ist das möglich. ‚Rücksichtsloses Abladen von Gefühlen oder Gedanken‘ – solange es im Tagebuch geschieht, kann das zwischendurch recht heilsam sein. Denn die einzige Leserin des Tagebuches ist in der Regel die Schreibende.

Ich habe den Begriff «Selbstausdruck» für die Arbeit mit dem Tagebuch gewählt, um zu sagen, dass es wichtig ist mit dem eigenen Selbst in Kontakt zu sein, um überhaupt zu spüren was gerade los ist – Innen und Außen. Nur so ergibt sich die Möglichkeit, das auch direkt auszudrücken. In meinen Kursen gibt es dafür gezielte Übungen. Eine von vielen ist das „Vision-Board“. Das ist eine freie Assoziation mit Bildern, Wörtern und Zeichnungen – gleich direkt hinein ins Tagebuch.

Das Bild hier daneben zeigt ein Beispiel zum Thema «In die Welt lauschen».

«Spontanen Selbstausdruck» unterscheide ich allerdings vom «Kunst machen». Bei der transformativen Arbeit eines Künstlers ist der spontane Selbstausdruck zwar die Basis, doch wird  im Arbeitsprozess bewusst und professionell für eine Öffentlichkeit gearbeitet. Eine erste Idee, ein direktes Gefühl werden im künstlerischen Prozess umgewandelt und der Gesellschaft wird am Ende ein Arbeitsprodukt präsentiert.

Ganz anders ist es beim Tagebuch. Darin wird ausdrücklich nicht für die Öffentlichkeit geschrieben. Frau schreibt und folgt ihrer eigenen Logik. Mann hat viel Freiraum. Des Tagebuchs erste Aufgabe ist jenseits der Verwertbarkeit – es ist zuerst einmal so etwas wie Psychohygiene. Im Tagebuch kann frau sich frei ausdrücken, mit neuen Ideen spielen, auf Reisen Gefühle der Unsicherheit in einer fremdartigen Kultur verarbeiten, oder jeden Morgen die Träume der Nacht aufschreiben – oder Mandalas zeichnen, wie das C.G. Jung in seinen Tagebüchern machte.

«Spontaner Selbstausdruck»  in Wort oder Bild ist keine Begabung, obwohl er manchen Menschen leichter fällt als anderen. Man braucht einfach etwas Übung und gute Anleitung.

Wer mehr darüber erfahren will ist bei den Tagebuch-Kursen in Zürich, Zollikon oder Schongau/Luzern herzlich willkommen.

10.03.2019

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