Karin Koppensteiner 20.08.2019 Allgemein Keine Kommentare
Das ist eine Frage, die mir immer wieder gestellt wird. Deshalb versuche ich sie hier kurz zu beantworten, auch für mich selbst. Grundlage der Ideen für die Übungen in meinen Kursen ist, dass jede unserer kreativen Handlungen aus demselben Gebiet in und um uns entsteht. Sie werden sozusagen von der gleichen Quelle gespeist.
In meinen Workshops sind zwar verschiedene Themen vorgegeben: <Tagebuch schreiben als Quelle der Kraft> oder <Reisetagebuch> oder <Einfach erzählen>. Doch ich versuche bei jedem Kurs anfangs klar darzustellen, wo unser momentaner Ausgangspunkt ist und wo wir uns während des Kurses gemeinsam hinbewegen wollen.
Ein Sprichwort sagt: „Alle Wege führen nach Rom“.
Was meine Workshops betrifft, so sehe ich dieses Bild umgekehrt: Aus einer Kraftquelle können viele Bäche und daraus wieder Ströme entstehen.
Deshalb machen wir uns mit der Quelle unseres authentischen Schaffens vertraut. Dann können wir Tagebuch schreiben, Foto-Notizbücher führen, autobiografisch nur für uns selbst Schreiben. Oder auch unsere Lebensgeschichte für unsere Kinder oder Enkel aufschreiben. Es kann auch eine Geschichte für ein größeres Publikum entstehen.
Einmal mit dieser immer vorhandenen inneren Quelle in Kontakt gekommen, fließt das Wasser der Schaffenskraft ungehindert. Im kreativen Akt entspannen wir uns, erweitern wir unsere Möglichkeiten, überraschen wir uns selbst und die anderen.
Haben wir einmal diese Quelle entdeckt, können wir – auch auf Durststrecken – immer wieder zu ihr zurückkehren.
Karin Koppensteiner 21.02.2019 Allgemein Keine Kommentare
Ich möchte mich dem Thema Meditation und Tagebuchschreiben weiter annähern. Warum biete ich in meinen Kursen an, Meditation, Stille und autobiografisches Schreiben zu verbinden?
Es tauchten kürzlich Fragen auf, wie: „Was ist dieser «authentische Zugang» zu mir selbst? Was hat das mit «Spiritualität» zu tun? Und wozu brauche ich die?“ Gute Fragen, gute Antworten:
Schreiben – auch autobiografisches und Tagebuchschreiben – ohne authentischen Zugang zur tiefen Wahrnehmung von eigener Befindlichkeit, Gefühl und Bedürfnissen ist Zeitverschwendung. Ohne Selbstkontakt beschreibe ich im Tagebuch bestenfalls eine Welt, die nicht wirklich etwas mit mir zu tun hat und über Probleme mit anderen, die auch nicht wirklich mit mir zu tun haben. Was ich schreibe erscheint dann sogar mir selbst belanglos oder schal. Ich höre nach einigen Tagen wieder auf ein Tagebuch zu führen. Der Kontakt zu den tieferen Schichten meiner Existenz habe ich damit erfolgreich verhindert.
Ist mir hingegen «meine Spiritualität» wichtig, dann suche ich Einheit hinter dem Kaleidoskop der alltäglichen Ereignisse. Viele Menschen finden einen Vorgeschmack, eine Annäherung an diese Ganzheit, in der Natur der Bergwelt, im Sport oder in der Sexualität. Manche geübte Meditierende finden sie überall, in innigem Dasein, ohne Suche nach äußeren Reizen.
In der «Meditation» bin ich bewusst ganz mit mir, so wie ich mich gerade vorfinde, mit dem Lärm meiner Gedanken, dem juckenden Unterarm und dem Straßenlärm von draußen. Bleibe ich dabei, alles so zu belassen, wie es ist, und einfach mit mir da zu sein wo ich bin, kann langsam oder schnell eine tiefe Ruhe einkehren. Beschrieben haben es Menschen mit: „Ich bin bei mir angekommen“ oder: „Noch vorhin war ich so unruhig und gehetzt, jetzt scheint mir das alles nicht mehr so wichtig. Es ist schön einfach hier zu sitzen“.
Dann kann ich das Heft aufschlagen, aus dem Fenster oder in meine Traumwelt schauen und alles aufschreiben, was gerade ist oder was mir durch den Kopf geht. Einfach so. Vielleicht in einer wunderbaren Wintervollmondnacht.

«Spontaner Selbstausdruck – Meditation – Schreiben» das sind weiterhin die Themen dieser Serie von Blog-Beiträgen.