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Das Dilemma der Künstlerin via Facebook

08.02.2021 Allgemein Keine Kommentare

 

Meine neue eröffnete Facebook Seite «Freundschaft Genossin» betrachte ich als ein künstlerisches Experiment und als Teil meiner Schreib-Arbeit am gleichnamigen Roman.

Diese Seite entwickelt sich gerade zu einem für alle – auch für mich – sichtbaren Ausdruck des Dilemmas der Künstlerin. Ich habe mir für das Experiment mit der neuen Facebook-Seite drei Monate Zeit eingeräumt. Eröffnet habe ich die Seite am erstem Februar 2021. Aber schon jetzt weiss ich, sehr vielschichtig kann dieses Experiment leider nicht werden. Ich kann sie nicht einfach zur Kommunikation mit Interessierten verwenden.

Die Firma Facebook schlägt mir seit dem zweiten Tag der Existenz dieser neuen Seite vor, sehr wohlmeinend, ich solle doch meine Reichweite im Publikum erweitern, indem ich bezahlte Werbung schalte. Ich solle doch die von mir verkauften Artikel einem interessierten Kundenkreis bekannt machen, oder die Zielgruppe meiner Botschaften besser erreichen.

Nun habe ich – während ich ein Buch schreibe – weder etwas zu verkaufen, noch habe ich eine konkrete Botschaft für eine Zielgruppe. Selbst wenn ich bezahlte Werbung machen wollte – ich wüsste nicht, wen umwerben. Die zukünftigen LeserInnen eines Buches, dessen Erscheinungsdatum ungewiss ist?

Diese Facebook Seite zeigt mir auch, dass ich nicht in die Kategorie Verkäufer oder Käuferin – auch von Botschaften – eintreten kann und will. Ich passe damit nicht in unsere Konsumgesellschaft, die Gesellschaft der Käufer und Verkäufer – auch von Kultur. Ich könnte mich nun als Verweigerin der Konsum-Gesellschaft vermarkten. Geht aber, bei ehrlicher Betrachtung meiner Situation in dieser Facebook-Seite auch nicht. Ich finde in meiner momentanen Arbeit des Schreibens wirklich nichts zu verkaufen oder bewerben. Kunst-Arbeit ist ein Prozess von Entspannung, Können, Disziplin, Mut und Gnade, ein sehr privater Prozess.

Erste Erfahrung mit meiner neu erstellten, kommerziellen Facebook-Seite eröffnen mir, fast von selbst, auch einen Einblick in die Welt der Fake-News, die unseren Planeten im Moment oftmals im Griff zu haben scheinen – auch in der Ovid-19 Pandemie. Jedermann und jede Frau kann so eine Seite in kurzer Zeit erstellen und erfundene, als Wahrheit und Neuigkeiten deklarierte Inhalte darauf verbreiten. Je mehr von diesen kostengünstigen Werbeeinheiten man schaltet, desto weiter die Reichweite. Je genauer man dabei für Facebook die Zielgruppe der Werbung definiert, umso mehr Menschen erreicht man. Wenn nun eine ganze Gruppe von Menschen, jeder einzeln eine Facebook Seiten erstell und alle Seiten mit ähnlichen erfundenen Inhalten mehrmals täglich gefüttert und massiv und kostengünstig beworben werden, dann könnte diese Gruppe ihre Inhalte weit verbreiten, uns alle beeinflussen. Unser menschliches Gehirn hat Teile, die sehr einfach wahrnehmen: je öfter ich etwas höre, wahrnehme, lese, mit anderen diskutiere, umso wahrer wird es für diesen Teil der Wahrnehmung im Gehirn. In dieser Grenz-Zone der gemeinsamen Realität arbeiten auch wir Künstler. Es war noch nie ein bequemer Aufenthaltsort für den Geist.

Was ich als Künstlerin wahrnehme zeichne ich auf – es entstehen Geschichten und Bilder. Der Arbeits-Prozess ist Transformation oder Umwandlung, wie in der Alchemie. Ob mein Medium dabei Schrift, Bild oder Skulptur ist, ist sekundär und hängt einerseits von den Fertigkeiten ab, andererseits vom Projekt. Bei diesen künstlerischen Arbeits-Prozessen bleibt vielleicht manchmal am Ende eines Tages nichts übrig, Luft oder einige wieder verworfene Seiten beschriebenen Papiers. Manchmal geschieht aber auch ein Wunder: die Seiten bestehen unverändert, die Skulptur spricht.

Dies geschrieben und auf meinem Buch-Blog veröffentlicht, setze ich heute mit Freude die Arbeit an den ersten Seiten und Kapitel von «Freundschaft Genossin» fort. Ein so frisch geborener Text muss im Verborgenen wachsen. Erst viel später werde ich kurze Auszüge aus diesem neuen Buch veröffentlichen.

Das nächste Mal möchte ich in diesem BUCH-BLOG erzählen, warum ich gerade diesen Arbeitstitel für ein Buch gewählt habe, das sich viel mit Ökologie und dem Altwerden beschäftigt. Es hat etwas mit der innersten, einer aufrechten Geisteshaltung zu tun. «Freundschaft, Planet Erde!»

 

 

Meditation // Schreiben // Corona-Pandemie

08.07.2020 Allgemein Keine Kommentare

 

Wenn ich erkläre, was meine Kurse von anderen Schreib-Kursen unterscheidet ist der Schlüsselbegriff dabei «Meditation».

«Meditation», so wie ich sie erlernt habe und seit 40 Jahren täglich praktiziere, greift auf das zurück, was bereits vorhanden ist. Um zu meditieren, müssen wir nichts hinzufügen oder neu erschaffen. Alle großen spirituellen Traditionen der Erde haben Methoden entwickelt, damit jeder Mensch mit dem eigenen wahren Wesenskern (wieder) in Kontakt sein kann.

Warum sollte ich mit meinem Wesenskern in Kontakt kommen wollen? Die Antwort, die ich für mich selbst gefunden habe, ist folgende: Die Quelle der Kreativität und der Lebenskraft jedes einzelnen Menschen liegt oft im Verborgenen. Manchmal geschieht spontane Annäherung an diese Kraftquelle, man spricht dann vom Zustand des «Flow», davon ein «Flow-Erlebnis» gehabt zu haben. Tiefe Gefühle des Eins-Seins werden sowohl von Extrem-Sportlern, Bergsteigern, Marathonläufern, als auch von Künstlern als Momente kurzen Eins-Seins beschrieben. Das ist eine tiefe Erfahrung, jedoch nicht Meditation.

Meditierende können in diesen Zustand nach einiger Übung anfangs bewusst ein- und wieder austreten. Später lernen sie, im stetigen und bewussten Kontakt mit dem eigenen, tiefen Wesen zu leben. Alle, die einmal persönlich erlebt haben, wie viel Energie frei wird, wenn die alten Denkmuster und Blockaden plötzlich überlistet sind, weiß, worauf ich hinaus will:

Ein spontaner Durchbruch ins Reich der eigenen kreativen Potenziale ist immer eine prägende Erinnerung. Doch oftmals bleibt es bei kurzer Berührung mit diesem Zustand. Dann übernehmen die alten Denkmuster wieder die Führung: „Ich bin eben nicht begabt.“ – oder: „Ich bin eben nicht begabt genug.“

Erleben wir den kraftvollen, schöpferischen Zustand, einen spontanen Durchbruch, nicht als einzigartiges Ausnahmegefühl, sondern als ein feines Netz kleiner, positiver Erfahrungen, oder wie einen Busch voll verborgener Beeren, die wir nur zu pflücken brauchen, dann ist die Wirkung auf das Leben nachhaltig. Danach kann diese Erfahrung des So-Seins besser in den Alltag integriert werden. Langsam können sich im Laufe der Zeit neue Glaubenssätze bilden, wie etwa: „Alle Früchte stehen mir zur Verfügung. Ich bin genauso begabt, wie alle anderen. Vielleicht sollte ich mich ein wenig mehr anstrengen, als ich gedacht habe.“

Kreativität kann durch regelmäßige Meditation, irgendeine Art der Meditation, wohlgemerkt, genährt und gestärkt werden. Wichtig dabei ist, dass diese Meditation eine erprobte Form hat. Direkt und auf freudvolle Art soll sie wahrhaft den eigenen inneren Wesenskern kontaktieren. Sind wir authentisch, fliesst die Quelle der Lebenskraft und so auch der Schaffenskraft, ungehindert. Dort finden wir den Ort der Selbstheilung. Jeder, der diesen geheimen Ort in sich selbst findet, findet ihn auch gleichzeitig für alle anderen, für die Welt. Das ist eine Form wunderbar nachhaltiger Evolution.

Ich beginne bei mir, ich beginne heute.

Wer will sich nicht gerne direkt, liebevoll und sorglos selbst ausdrücken? Und gleichzeitig das in die Welt bringen, was hier dringend gebraucht wird: liebevoller und schöpferischer Umgang mit der Lebensenergie aller.

In diesen Zeit der Corona-Pandemie, in der sich auf unserem Planeten sichtbar und unaufhaltsam so viel verändert, werden genau diese kreativen Eigenschaften des Lebens und der Kunst zu Überlebens-Werkzeugen.

Mit Meditation und kreativer Alltagsbewältigung öffnen wir Wege zu unserer eigenen Quelle der Kraft. Und – wenn wir Glück haben – stoßen wir dabei auch noch auf die unendlichen Energie-Reserven die uns als Menschheit kollektiv zur Verfügung stehen.

Ich freue mich auf gemeinsame Arbeits-Stunden bei den Kursen im 2. Halbjahr 2020. Gemeinsam machen wir uns wieder auf den Weg hin zu unseren kollektiven und persönlichen Kraft-Quellen.

Meine Kurse nehmen gerade eine neue, pandemiegerechte Form an:

*) Das bedeutet – weniger Teilnehmende;

*) Einige Übungen werden, wegen des neuen Sicherheitsabstands, gegen andere ausgetauscht;

*) Ich arbeite an einem Live-Webinar (ab September)

*) Ab September biete ich weiterhin Einzel-Sitzungen für das Buch-Coaching an, neu auch via Zoom 

*) Die Kurse zum Autobiographischen Schreiben als Kurzfassung in Einzel-Sitzungen, sowohl via Zoom als auch «Live».

Tagebuchschreiben als Pandemie-Medizin

25.04.2020 Allgemein Keine Kommentare

 

Nun ist Tagebuchschreiben wichtiger als je zuvor!

Ein Tagebuch kann ein höchst wirksames Mittel sein, fast möchte ich sagen: eine Medizin, um Herausforderungen ganzheitlich anzugehen. Alles, was benötigt wird, ist Papier und Stift, oder ein Computer zum schreiben.

Wer authentisch aufzeichnet, was sie/ihn gerade bewegt, öffnet damit einen Durchlass zwischen dem sprachlich orientierten Intellekt und tieferen, emotional gefärbten, Schichten des eigenen Wesens. Diese Durchlässigkeit zwischen unseren verschiedenen Seins-Ebenen ist oftmals blockiert, besonders wenn wir verunsichert sind. Was geschieht, wenn dieser Durchgang wieder freier wird? Selbstheilung geschieht! Neue Sichten eröffnen sich! Ganz von selbst, manchmal unbemerkt, verändern wir unseren Blick auf die Ereignisse, die uns bewegen. Grundprinzip: Alles darf sein, ich darf es aufschreiben, es gibt Raum dafür im Tagebuch. So erweitert sich im Alltag die Widerstandsfähigkeit gegen Stress.

In meinen Kursen biete ich immer auch an, eine kleine Meditation zu erlernen. Und ermuntere alle, die bereits meditieren, ihre eigene Meditation aufmerksamer und öfter in den Alltag einzubauen. Gute Meditation eröffnet ebenfalls diesen eigenen weiten Raum. Scheinbare Widersprüche können sich dann auch einfach auflösen. Ebenso wie beim Tagebuch schreiben, kann die Lebensqualität als besser erlebt werden, reicher, und die Möglichkeit, sich selbst auszudrücken als authentischer.

Ich werde in nächster Zeit öfter als vorher einen Blog-Beitrag veröffentlichen. Damit möchte ich Impulse setzen, für die diejenigen, die sich der Herausforderung des Tagebuchschreibens stellen möchten, ebenso wie für jene, die bereits Tagebuch schreiben.

 

ANREGUNG DER WOCHE: Versuche möglichst oft den Sonnenuntergang zu beobachten, zu sitzen, einfach zu sein, ohne viel zu denken. Danach, wenn möglich, einen Tagebuch-Eintrag machen, vielleicht sind es nur drei Zeilen.

In diesen Covid-19 Pandemie Zeiten biete ich Einzelstunden via Internet an. Auch relativ kurzfristige Vereinbarungen sind möglich. Anfragen bitte mit Email senden.