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Meditation – Authentisch – Spirituell

21.02.2019 Allgemein Keine Kommentare

 

Ich möchte mich dem Thema Meditation und Tagebuchschreiben weiter annähern. Warum biete ich in meinen Kursen an, Meditation, Stille und autobiografisches Schreiben zu verbinden?

Es tauchten kürzlich Fragen auf, wie: „Was ist dieser «authentische Zugang» zu mir selbst? Was hat das mit «Spiritualität» zu tun? Und wozu brauche ich die?“ Gute Fragen, gute Antworten:

Schreiben – auch autobiografisches und Tagebuchschreiben – ohne authentischen Zugang zur tiefen Wahrnehmung von eigener Befindlichkeit, Gefühl und Bedürfnissen ist Zeitverschwendung. Ohne Selbstkontakt beschreibe ich im Tagebuch bestenfalls eine Welt, die nicht wirklich etwas mit mir zu tun hat und über Probleme mit anderen, die auch nicht wirklich mit mir zu tun haben. Was ich schreibe erscheint dann sogar mir selbst belanglos oder schal. Ich höre nach einigen Tagen wieder auf ein Tagebuch zu führen. Der Kontakt zu den tieferen Schichten meiner Existenz habe ich damit erfolgreich verhindert.

Ist mir hingegen «meine Spiritualität» wichtig, dann suche ich Einheit hinter dem Kaleidoskop der alltäglichen Ereignisse. Viele Menschen finden einen Vorgeschmack, eine Annäherung an diese Ganzheit, in der Natur der Bergwelt, im Sport oder in der Sexualität. Manche geübte Meditierende finden sie überall, in innigem Dasein, ohne Suche nach äußeren Reizen.

In der «Meditation» bin ich bewusst ganz mit mir, so wie ich mich gerade vorfinde, mit dem Lärm meiner Gedanken, dem juckenden Unterarm und dem Straßenlärm von draußen. Bleibe ich dabei, alles so zu belassen, wie es ist, und einfach mit mir da zu sein wo ich bin, kann langsam oder schnell eine tiefe Ruhe einkehren. Beschrieben haben es Menschen mit: „Ich bin bei mir angekommen“ oder: „Noch vorhin war ich so unruhig und gehetzt, jetzt scheint mir das alles nicht mehr so wichtig. Es ist schön einfach hier zu sitzen“.

Dann kann ich das Heft aufschlagen, aus dem Fenster oder in meine Traumwelt schauen und alles aufschreiben, was gerade ist oder was mir durch den Kopf geht. Einfach so. Vielleicht in einer wunderbaren Wintervollmondnacht.

 

 

 

«Spontaner Selbstausdruck – Meditation – Schreiben» das sind weiterhin die Themen dieser Serie von Blog-Beiträgen.

Zeit für Veränderung

05.08.2017 Allgemein Keine Kommentare

Wer meinem monatlich veröffentlichen Blog zum Schreiben folgt hat bemerkt, dass seit einigen Monaten die Beiträge sehr spärlich waren. Es war Zeit für Veränderung. Ich bin viel gereist, habe neue Menschen und neue Orte kennengelernt, altbekannte besucht, mit Freude Zeit mit Familie und alten Freunden verbracht. Während dieser Zeit habe ich die Arbeit mitgenommen, für einen Verlag ein anspruchsvolles Buch, eine Übersetzung aus dem Englischen lektoriert. 360 Buchseiten, wobei ich mit dem linken Zeigefinger am Originaltext, Zeile für Zeile überarbeitete – eine Arbeit die länger dauerte als vorgesehen.

In dieser Zeit hat der Roman in sich geruht. Neue Perspektiven haben sich entwickelt. Zum Beispiel ist mir klar geworden, dass ich zu viele Erzählstränge in den Text hinein verwoben habe. Dass ich mindestens einen, eventuell sogar zwei entfernen will. Ich weiss auch genau, wann ich mir  die Auszeit nehme, um dieses Werk mit dem Arbeitstitel „Bonsai“ zu Ende zu bringen. Das wird im kommenden Spätherbst sein. Für mindestens einen Monat ziehe ich mich dann ganz von der Aussenwelt zurück. Bis dahin mache ich kleinere Änderungen, der Text ist ja „beinahe fertig“. Aber vorher gibt es noch ein weiteres Buch, das ich, als Brotarbeit, lektorieren werde.

Weil ich die Künstlerin in mir nicht verhungern lassen will, habe ich vor einigen Tagen in Wien beschlossen, einige „Fingerübungen“ zu schreiben, kleine Texte über Wien, meine Wurzeln in Wien, das Selbstverständliche Sein, das der Ort meiner Kindheit mir gibt. Diese kleinen „Sprachskulpturen“ kann ich auch zwischendurch machen.

Deshalb widme ich mich im Spätsommer und Herbst dieses Jahres  kleinen Schriftzügen über Wien, Eastside.