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Tagebuch als autobiographische Spiegelung

03.05.2019 Allgemein Keine Kommentare

 

Schon im letzten Blogeintrag habe ich das Thema der letzten Monate – «Meditation und Schreiben» – ausklingen lassen. Im Moment will ich mich anderen Aspekten des Tagebuch-Schreibens zuwenden, beispielweise dem Betrachten «unerledigter Geschäfte».

Mai am Walensee, Schweiz

 

„Tagebuch schreiben kann doch jeder“, sagte mir eine Bekannte. Irgendwie stimmt das – und auch wieder nicht. Natürlich kann jede und jeder auf ganz eigene Art und Weise die Seiten eines Tagebuches mit Phantasien und Fakten, Zeichnungen und Fotos über die eigene Befindlichkeit füllen.

Doch gehen wir darüber weit hinaus, wenn wir das Schreiben eines Tagebuchs in die Quelle alltäglicher Kraft verwandeln wollen. Dann ist Authentizität gefordert, Mut, Selbst-Reflexion und der Wunsch nach lebendigem Austausch mit denjenigen Schichten unserer Biographie, die für uns nicht ganz leicht zugänglich ist. Als «Mental Health Tool» kann das Tagebuch nur fungieren, wenn wir ihm diese Kraft zusprechen und uns entsprechend geschickt mit dem Tagebuchschreiben beschäftigen.

Getrocknete und gefärbte Algen, Ozean/Welt.

 

 

 

Hier setzen meine Kurse an: Willst du mehr und intensiver in dich hineinlauschen? Willst du deinen Alltag in neuem Licht sehen? Willst du dich von dir selbst und deiner Weisheit überraschen lassen?

Wer alle diese Fragen mit „Ja“ beantworten kann, wird bei meinen Kursen zum Thema: «Tagebuch- und autobiographisches Schreiben» Inspiration und Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten finden. Vielleicht öffnen sich dadurch neue Türen in unbekannte Selbst-Landschaften.

Ist Tagebuch-Schreiben modern?

17.04.2019 Allgemein Keine Kommentare

Wenn ich erzähle, dass ich begonnen habe Kurse zum Tagebuch-Schreiben zu geben, erfahre ich meist zwei Arten von Reaktion: 1. „Tagebuch schreibe ich schon immer. Das muss man doch nicht lernen!“  2. „Tagebuch – in Zeiten der social media, wo ich mich dauernd beschreibe?“ Beide Reaktionen gehen knapp an dem vorbei, was ich mit meinen Kursen bezwecke. Ich ziele an die Wurzel des Menschseins, auf unsere archaische Seite.

„Wer bin ich? Wohin führt mein Weg? Wie stehe ich in der Welt?“ Unser Bedürfnis autobiografisch zu erzählen entspringt einem tiefen menschlichen Bedürfnis nach Verortung und Zugehörigkeit. Sich diesen Fragen ehrlich zu stellen ist der Beginn einer fruchtbaren Beziehung zur eigenen – vielleicht verschütteten – Kreativität. Einmal entdeckt und gefördert, wird sie zu einer neuen Lebensader im Strom des alltäglichen Lebens.

In den Tagebuch-Kursen versuche ich eine Lebens- und Schreibhaltung zu vermitteln, die angstfrei mit dem eigenen Blendwerk umgeht. Mehr als bloße Schreib- oder Kreativitätsrechniken unterrichte ich eine Lebenshaltung, die in sich ruhend, sich selbst reflektieren kann und darf. Der Kurs ist ein Impuls, ein Anfang, um unseren Alltag, oder schwierige Kapitel unseres Lebens, authentisch und meditativ zu betrachten und zu beschreiben. So kann das Schwierige zur Kraftquelle werden. Im spielerischen Aufschreiben wird das eigene Sein nachhaltig erlebt und angenommen.

Bringe den Atem, den Körper, das Erinnern, unseren sprunghaften Geist und unser ganzes Wohlsein in den gegenwärtigen Moment. Geschrieben wird das, was ist, jetzt:

 

Tagebuch-Notiz: Am Ende der Nacht – ein Tag. Nach dem Regen – Sonnenlicht. Ein spätes Frühstück in der Küche. Offenes Fenster – Meise, Zaunkönig, Amsel.