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VOM SCHREIBEN

10.12.2015 Allgemein Keine Kommentare

Die verschwiegene Geschichte

Es ist Dezember. Seit Kurzem schreibe ich wieder. Mich in die Routine des täglichen Schreibens einzufinden ist mir diesmal schwer gefallen. Jetzt aber bin ich schon mitten in der Geschichte aus den Alpen. Ich sortiere nicht mehr Informationen, lese keine Sekundärliteratur mehr. Ich schreibe, scheibe, schreibe. Wie gut mein Arbeitsplatz eingerichtet ist, stellt sich jetzt heraus. Denn ich sitze wieder stundenlang am Tisch vor dem Computer. Ich versuche die Schultern zu entspannen, Hüften und Lendenwirbelsäule an der richtigen Stelle nach vorne zu knicken. Ab und zu weiche ich auf das Sofa aus, mit dem Laptopkissen auf dem Schoß.

Wenn ich mich erzählend im Fluss der bereits skizzierten Geschichte befinde, geht die Arbeit schnell voran und nach einem solchen Tag habe ich abends das Gefühl von Leichtigkeit, bin zufrieden. Vorgestern, als ich einen Ausdruck der schon korrigierten ersten Textteile gelesen habe, geriet der Fluss des Schreibens ins Stocken:

Es tauchten beim Lesen der Geschichte Unstimmigkeiten auf, wahrscheinlich weil ich eine der Hauptfiguren dieses eben entstehenden Romans nicht einschätzen kann. Eignet sich die Figur des Antonin als ein Geheimnisträger? Sie ist mir nicht ambivalent genug. Seit zwei Tagen arbeite ich deshalb noch einmal die Beschreibungen der Hauptfiguren durch. Heute früh um sieben hatte ich dann die Idee, wie ich die Vater-Sohn Geschichte dieses entstehenden Romans für mich greifbarer machen könnte. Ich begann die Geschichte von Antonins Trauma zu schreiben. Diese soll aber nicht im Roman erzählt werden.

DSC01786_bearbeitet-1.jpg 10.12Um die Figur vielschichtiger zu machen, will ich eine Geschichte in die Geschichte einbauen. Heute schreibe ich seit dem frühen Morgen an dieser Geschichte, acht Seiten sind es bisher. Sie soll mir als Hintergrund  dienen. Heute Abend wird sie fertig sein.  Wie in ein altes Kästchen verschlossen, soll diese Beschreibung aus Antonins Kindheit meinem Schreiben über Antonin zugrunde liegen. Wie große Flusskiesel am Boden eines Gebirgsbaches wird sie zwar den Lauf des Erzählflusses formen aber nicht selbst hervor treten. Das jedenfalls, ist meine Idee. Ob sie wertvoll ist, werden die nächsten Kapitel der Rohfassung des Romans mit dem Arbeitstitel „Wildnis“ zeigen.

 

10.12.2015

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