Zeit für Veränderung
Wer meinem monatlich veröffentlichen Blog zum Schreiben folgt hat bemerkt, dass seit einigen Monaten die Beiträge sehr spärlich waren. Es war Zeit für Veränderung. Ich bin viel gereist, habe neue Menschen und neue Orte kennengelernt, altbekannte besucht, mit Freude Zeit mit Familie und alten Freunden verbracht. Während dieser Zeit habe ich die Arbeit mitgenommen, für einen Verlag ein anspruchsvolles Buch, eine Übersetzung aus dem Englischen lektoriert. 360 Buchseiten, wobei ich mit dem linken Zeigefinger am Originaltext, Zeile für Zeile überarbeitete – eine Arbeit die länger dauerte als vorgesehen.
In dieser Zeit hat der Roman in sich geruht. Neue Perspektiven haben sich entwickelt. Zum Beispiel ist mir klar geworden, dass ich zu viele Erzählstränge in den Text hinein verwoben habe. Dass ich mindestens einen, eventuell sogar zwei entfernen will. Ich weiss auch genau, wann ich mir die Auszeit nehme, um dieses Werk mit dem Arbeitstitel „Bonsai“ zu Ende zu bringen. Das wird im kommenden Spätherbst sein. Für mindestens einen Monat ziehe ich mich dann ganz von der Aussenwelt zurück. Bis dahin mache ich kleinere Änderungen, der Text ist ja „beinahe fertig“. Aber vorher gibt es noch ein weiteres Buch, das ich, als Brotarbeit, lektorieren werde.
Weil ich die Künstlerin in mir nicht verhungern lassen will, habe ich vor einigen Tagen in Wien beschlossen, einige „Fingerübungen“ zu schreiben, kleine Texte über Wien, meine Wurzeln in Wien, das Selbstverständliche Sein, das der Ort meiner Kindheit mir gibt. Diese kleinen „Sprachskulpturen“ kann ich auch zwischendurch machen.
Deshalb widme ich mich im Spätsommer und Herbst dieses Jahres kleinen Schriftzügen über Wien, Eastside.
05.08.2017